Günter Bersch setzte Meilensteine der Fotokunst und der sozialen Fotoreportage. Leise und analytisch entblättern seine Bilder die Realität hinter dem Abgelichteten. Dies gilt sowohl für seine Fotos zu Zeiten der DDR wie auch des Umbruchs und Neuaufbaus nach 1990. Als Hausfotograf der „Für Dich“ lichtete er in den 1980er Jahren den realen Sozialismus ab und nahm dabei immer auch Tuchfühlung zu seinen Gegenüber auf. „Es gehört zu meinem Arbeitsprinzip, dass ich mir erst von Menschen ein Bild mache, bevor ich ein Bild mache.“ beschrieb er einmal seine Arbeit.

Ein Prinzip dass ihn immer wieder zu seinen Sujets zurückkommen ließ, um ihre Freuden und Anstrengungen am Leben zu dokumentieren. Bersch war ein von Leidenschaft für seine Arbeit Getriebener. Er eckte an, bewahrte Haltung und lotete die Möglichkeiten als Illustriertenfotograf in der DDR aus.

    Er suchte nach starken Charakteren und einer Heimat, die es sich zu fotografieren lohnt. Dabei arbeitete er bevorzugt in Schwarzweiß: anfangs mit Praktika, später mit Leica aber stets mit kurzer Brennweite. So kam er den Menschen nahe und hielt doch Distanz. Es entstanden wahrhaftige Bilder die nichts von ihrer Wirkung verloren haben.

    VITA

    • 1941 geboren in Lodz, aufgewachsen in Straußberg bei Berlin; Lehre zum Elektromonteur und Abitur auf dem
      zweiten Bildungsweg
    • 1976 Abschluss des Studiums der Fotografie HGB als Diplomfotograf
    • 1980er Fotograf u.a. für NBI und FÜR DICH
    • Ab 1990 Fotoreportagen u.a. für Stern, Zeit-Magazin, Süddeutsche-Magazin;
      Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Photographie
    • 1998/99 Dokumentarfilme „West Side Storys“ und „Der zweite Blick“

     

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