„Weiche, fließende Formen, reliefartige Oberflächen und sinnliche Strukturen sind die Dinge, die mich faszinieren und inspirieren!“ sagt Philine Görnandt, 1980 in Jena geboren und in einer unangepassten und künstlerisch geprägten Familie aufgewachsen.
Zu Beginn ihres künstlerischen Schaffens verarbeitet sie Naturmaterialien wie Hölzer, Blüten, Früchte, Samen, Stängel und Wurzeln zu großen Reihungen, Arrangements und Installationen. Bis heute bilden rhythmisch gestaltete oder gewachsene Oberflächen, die sich früher aus Materialanordnungen ergaben, die Basis ihrer Gestaltungen. In den letzten Jahren verwendet Philine Görnandt zunehmend Papier, Zellulose und Licht.
Aus diesen Substanzen schafft sie skulpturale Objekte, Wandreliefs und Leuchtkörper in weichen, organischen Formen:
„Ich habe viele und sehr unterschiedliche Materialien ausprobiert und dann für mich das Papier entdeckt: Es ist fein und filigran, lichtdurchlässig, kann aber auch steinhart und massiv werden. Man kann es verflüssigen, schöpfen, gießen...reißen, knüllen...zu Modelliermasse verarbeiten und damit formen und gestalten! Ich verwende zum Gestalten meiner Objekte fast ausschließlich meine Hände. Dieses persönlichste aller Werkzeuge erlaubt mir, unmittelbare Kreativität zu erfahren und lässt mich aus der Natur abgeleitet schaffen, formen, gestalten.“
Philine Görnandt beschäftigt sich mit organischen Formen, indem sie Schicht für Schicht in ihrem gewählten Material Papier Skulpturen plastiziert. Filigran leuchtend auf der einen Seite werden die Skulpturen von innen zum Leben erweckt und lassen den Betrachter die unzähligen Schichten erahnen. Wie natürlich gewachsen wirken auf der anderen Seite die Wandobjekte der Künstlerin, deren Facettenreichtum durch äußerlichen Lichteinfluss zum Vorschein kommt.
Im Jahr 2016 gewann sie den Publikumspreis der Thüringer Kunstmesse artthuer sowie 2017 den Kunstpreis Art Coburg.