Studierende mehrerer Kunsthochschulen im In- und Ausland sowie junge Designer_innen und Künstler_innen haben sich intensiv mit den Faktoren auseinandergesetzt, die die Form von Trinkgläsern definieren: Produktions­techniken, ästhetische Maßstäbe, kulturell geprägte Vorstellungen und die Geschmacks­physiologie des Trinkens.

Die Ergebnisse des Projekts reichen von Glasgefäßen, die den Wert von Wasser thematisieren, sich mit seinen ästhetischen Qualitäten auseinandersetzen und sein Fließen inszenieren über solche, die die sensorischen Aspekte des Weintrinkens untersuchen bis hin zu Prozessexperimenten mit Glas und digitalen Techniken. Einige Objekte inszenieren „durstige Produkte“, also den Wasserfußabdruck unserer industriellen und landwirt­schaftlichen Produktion.

    Gezeigt werden neben den Glasobjekten auch Filme, Materialien aus den Entwurfs- und Herstellungsprozessen sowie historische Artefakte, die die Glasherstellung erfahrbar machen. Die Ausstellung wird begleitet von einem umfangreichen Vermittlungsprogramm, es erscheint ein Katalog und die Projektaktivitäten werden über eine Website mit Social-Media-Kanal gebündelt.

    wasser und wein ist entstanden im Rahmen des von der weißensee kunsthochschule berlin initierten und von Partnern in Deutschland, Finnland und Schweden unterstützten Projekts glass – hand formed matter. Das internationale, von Hochschulen, Glashütten und Kulturinstitutionen getragene Projekt will neue Perspektiven für die manuelle Glasher­stellung in Deutschland und Europa ausloten. 

    Glasmacher_innen, Künstler_innen, Desig­ner_innen und Studierende aus Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie aus Finnland und Schweden wurden miteinander vernetzt, um gemeinsam das jahrtausendealte Hand­werk der Glasherstellung neu zu interpretieren und weiter­zuent­wickeln. In Ausein­ande­rsetzung mit analogen und digitalen Werkzeugen sowie mit aktuellen inhaltlichen Frage­stellungen suchten sie in zahl­reichen Work­shops und Künstler­residenzen an den beteiligten Glashütten nach inno­vativen ästhetischen, funktionalen und nachhaltigen Lösungen.

    Dieses künstlerische Erfor­schen neuer Möglichkeiten sowie die dabei entstehenden Objekte wurden in zwei Ausstel­lung zusammengeführt. Eine wandert vom Berliner Bröhan-Museum zum finnischen Glas­museum in Riihimäki und The Glass Factory im schwedischen Boda. Zudem präsen­tieren die Kulturstiftung des Freistaates Thüringen, die Kunststiftung Sachsen-Anhalt und das Museum Baruther Glashütte in Kooperation mit lokalen Akteuren eine Sonderausstellung zu Glas und Trinkkultur.

    Projektleitung
    Prof. Barbara Schmidt, weißensee kunsthochschule berlin barbara.schmidt@kh-berlin.de

    Projekt-Unterstützung wasser und wein
    Charlotte Dachroth & Ole Jeschonnek, Maestro Peter Kuchinke, Andreas Grasmück, Babette Wiezorek, Konrad Jünger, Martin Conrads, Julia Wolf, besonderer Dank an die Glasmacher Torsten Rötzsch und Pavel Hasala

    Ausstellungsorte und unterstützende Organisationen:
    Bröhan-Museum, The Glass Factory, The Finnish Glass Museum, Kunststiftung Sachsen-Anhalt, Kulturstiftung des Freistaats Thüringen und Kunstforum Gotha, Museum Baruther Glashütte, Gerhard Bürger Stiftung und Glasmanufaktur Harzkristall, Aalto University Helsinki, Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle

    Die Ausstellung wird unterstützt durch: